Gott erleben in einer Extremsituation

Urlaub, Sonne, Meer und ein absolutes Highlight auf dem Programm. Wir machen eine Speedbootfahrt am Nordkap!

Wir schießen mit highspeed über´s Wasser und genießen jeden Sprung über die Wellen  —  bis zu dem Moment, an dem mir „ein flammendes Schwert“ durch den Rücken fährt. Der Aufprall auf dem Wasser war hart und ich werde gestaucht!

Ich reiße die Hand nach oben und bringe damit den Fahrer zum Stoppen. Der Schmerz ist übermächtig, ich kann weder atmen noch reden. Ein paar Sekunden später realisiere ich, dass ich auf meinen Beinen stehe und bewusst den Schmerz durch Körperhaltung und Atmung beeinflussen kann.

Mein ganzes Sein ist ab diesem Moment ausgefüllt mit dem Bewusstsein „es wird alles gut“ oder besser gesagt mit Röm.8,28 „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen“.

Ich lasse mich zurück zum Schiff bringen, auf den wir die restlichen Urlaubstage verbringen. Nach der Rückkehr nach Hause gehe ich zum Arzt, um mir ein Rezept für eine Therapie gegen die Schmerzen zu holen. Das Ergebnis der folgenden Untersuchungen ist ein Schlag ins Kontor – mein achter Brustwirbel ist gebrochen – ohne OP ist er nicht zu stabilisieren. Ich darf noch nicht einmal den Weg von der Notaufnahme zur Station zu Fuß gehen, es könnte ja was passieren.

Die nächsten Tage sind gefüllt mit: Bettruhe, warten auf die OP, die mehrmals verschoben wird, die OP mit Vollnarkose und allen Begleiterscheinungen, den Schmerzen, die zu so einer OP eben dazugehören. Aber auch mit vielen lieben Botschaften der Anteilnahme, vielen Hilfsangeboten und der vielfachen Zusage, mich im Gebet zu tragen.

Was in diesen Tagen keinen Raum hatte, war Angst, Kopfkino und Gedankenspiralen, was alles hätte passieren können.

Jetzt bin ich wieder zu Hause und völlig fasziniert davon, wie geborgen und ruhig ich die ganze Zeit war und immer noch bin. Ich bin Gott so dankbar, dass er uns immer wieder erleben lässt, dass das, was wir glauben, in Extremsituationen sichtbar wird. Wer es genauer wissen möchte, darf mich gerne danach fragen 🙂

(Andrea Holl)